Swiss Underground Gamerz
  Weekend-Artikel
 
Killerspiel-Kritiker Christian Pfeiffer empfiehlt: Rugby statt GTA 4, World of Warcraft ab 18 Jahren Prof. Christian PfeifferBildquelle: kfn.de Eigentlich hat er ja nichts dagegen, wenn es hier und da rüpelhaft zur Sache geht. Schlimm seien lediglich Spiele "mit solch exzessiven Gewaltorgien, wie man sie bei Der Pate und Grand Theft Auto 4 sieht." Professor Christian Pfeiffer bleibt hart mit seinen Verbotsforderungen, wenn es um Härte in interaktiven Unterhaltungsmedien geht. Im Interview mit International Games Magazine (IGM, Ausgabe 01/2009) holt er zum Paukenschlag aus. Und nennt Rugby als gute Alternative. Der "exzessiven Gewalt" wegen. Im Manne schlummere nun mal "ein hohes Potenzial an Selbstverteidigungsfähigkeit", aus "Arterhaltungsgründen". Aggression müsse abgerufen werden, mit Ballsport, nicht am Computer: "Diese Kampfbereitschaft der Jungen kann man dadurch auffangen, dass man ihnen in Ganztagsschulen nachmittags Rugby anbietet. Ein exzessiver Gewalt-Männersport, wunderbar in den Rollen und im Austobungspotenzial." Videospiele seien in diesem Zusammenhang "überflüssig wie ein Kropf." Natürlich behaupte die Spiele-Industrie Gegenteiliges, "Gewaltexzesse in Computerspielen hätten keine gewaltsteigernde Wirkung, und stützt das mit gekaufter Forschung." Aktuell in seinem Visier: World of Warcraft, Pfeiffer fordert den USK-18-Stempel. "[...] in der aktuellen Version werden Menschen getötet, und dann kommt die Aufforderung, Ratten zu fangen, damit diese die Körper abnagen. Es gibt Folterszenen, es werden Splitterbomben eingesetzt", begründet er seine These. Wir haben unsere World of Warcraft-Experten zum Thema befragt. Der Kern der Aussage sei kein falscher, die Formulierung aber übertrieben gewählt. "Ja, die Quest mit den Affenbabys empfand ich persönlich als fies", meint Nadine Wangler von PC Games WoW. Und differenziert: "Trotzdem halte ich die Formulierung 'mit Elektroschocks gequält‘ für übertrieben. Man soll die Affen pieksen, mit einem Stöckchen, es macht 'wusch‘, das Baby fiepst. Das war's. [...] Von Folter kann hier keine Rede sein." Patrick Stiegel (PC Games WoW) urteilt objektiv: "Die Rattenfänger-Quest findet tatsächlich in der Einführung des Todesritters statt. Allerdings sollte man erwähnen, dass der Spieler durch eine Geschichte geführt wird, in der er als Diener des Lich Königs das Böse repräsentiert. Am Ende der Einführung sagt sich der Spieler vom Lich König ab." Nichtsdestotrotz, die derzeitige Freigabe "ab 12 Jahren" sollte die USK laut Stiegel überdenken. "Einige Gewaltszenen haben mich schon in der Beta-Version zu Denken gegeben." Am Ende bleibt die Tatsache, dass sich ein Fünkchen Wahrheit auch in manch Pfeiffer'scher These versteckt. Versteckt unter einem Hammer, gemeißelt aus pauschalisierenden, harschen Formulierungen. Die jüngste Vergangenheit zeichnete ein solches Bild, ein schonungsloses und von Härte geprägtes. Im Vordergrund standen Verbote, keine Alternativen, Wörter wie "verstümmeln", "zersägen" und "Menschenrechtsverletzung". Im IGM-Interview geht es auch um "Ganztagsschulen", "Wissensvermittlung" und "Erhöhung von Freizeitangeboten in Deutschland". Aber diese Worte verstecken sich noch. Vielleicht steht uns in Zukunft eine Diskussion bevor, die ihren Namen zurecht trägt. pcgames.de
 
  © 2008 SuG Verweigert jegliche art von Anklagen, Bei Risiken und Nebenwürkungen verhauen sie den Arzt oder fressen sie die Packungsbeilage  
 
Diese Webseite wurde kostenlos mit Homepage-Baukasten.de erstellt. Willst du auch eine eigene Webseite?
Gratis anmelden